Wie gewohnt früh morgens machten wir uns auf den Weg:
Torsten Fischer, Uwe Ristl, Eva Weber, Franzi Walter, Werner Benes, Thorsten Koch und ich trafen uns in Hardheim um dann gemeinsam im Ford- Bus den Vormittag auf der Fahrt in die Berge zu verbringen.
Glücklich und auch durch 2 Frühstückspausen vorgesättigt erreichten wir Lofer, der Ausgangspunkt für den Anstieg auf die v. Schmitt Zabierow Hütte.
Für den vor uns liegenden Anstieg von 1200Hm wollte niemand ein Gramm zuviel tragen und so ließen wir noch manches Material und sogar Seil gleich am Bus zurück. Nur die Regenklamotten konnten nicht zurückbleiben; der Wetterbericht war nicht so ermutigend.
Egal – irgendwas geht immer ! – und das sollte sich erneut bewahrheiten, Werner und Thorsten zischten voraus, während die 5 anderen in angeregtem Gespräch den schönen Anstieg durch die Vegetationszonen hinaufwanderten. Die letzten Höhenmeter geht es über blankgeschliffenen Kalkfels, der mit seinen eingelagerten Fossilien zum Staunen einlädt. Der frische Wind mit etwas Regen kühlte die verschwitzten Rücken aber arg und so blieb nur die Flucht nach oben: in die schützende Hütte.
Katharina und ihr Team begrüßten uns mit selbstgemachten Köstlichkeiten aus der Küche: Kaspresssknödelsuppe , Schoggikuchen, und vieles mehr. Auch ohne Klettern wären wir am perfekten Platz gewesen. Festzustellen: es war kein Kostverächter unter uns!
Auch an der Stelle festzuhalten: es gab immer 2 Hauptmenüs. Eines mit Fleisch und ein vegetarisches. Beide waren immer so perfekt und mit Liebe zubereitet, dass man nicht glauben mochte, auf einer weit abgelegenen Berghütte zu sein. Ohne Seilbahn! Der frische Salat wurde regelmäßig hochgetragen; das Brot, Kuchen selbst gebacken. Auch am Frühstück gab es ein Buffet wie bei uns nur an Feiertagen.
Schweife ich ab vom Bericht? Keinesfalls. Das Wohlfühlen auf der Hütte ist für eine Kletterausfahrt extrem wichtig; schließlich muss man sich ja kräftemäßig und psychisch stärken für die anstrengenden und aufregenden Herausforderungen.
Herausforderungen bieten die umliegenden Wände und Berge in Hülle und Fülle. Dabei ist für jeden Geschmack etwas zu finden: Schwierigkeiten von 3 bis 8, von Einseillängen bis über 20 Seillängen; von 2m Hakenabstand bis clean. Über Geröll und Fels absteigen – das ist allen Routen gemein und das sollte man können und mögen. Dann macht das Gebiet richtig Spaß.
Unser Hüttenbucheintrag zeugt von einer Unzahl von abgeknipsten Routen aller Schwierigkeiten.
Da waren Einstiegsrouten in Hüttennähe dabei bis zur Geislhornüberschreitung (für die Thorsten und ich extra nochmal abgestiegen, um den Berg herumgefahren sind ), dazwischen lag das besonders hübsche Traunspitzl, das Breithorn über eine Aneinanderreihung von 6er Routen, das Mitterhorn über Normalweg als auch über eine 20SL- Safari, und nicht zuletzt das Reifhorn mit mehreren Gipfeln und Anstiegen; zuletzt sogar eine Überschreitung bei Nässe und Wind am Abend nach einem verregneten Hüttentag, Die Wirtin hat’s verziehen; das lebenswichtige Menü wurde noch serviert.
Ob sie uns jedoch unser ungebändigtes Singen am letzten Abend verziehen hat?
Ich werd’s nochmals erfragen, denn: meine Kletterschuhe sind oben zurück geblieben. Ich muss da also leider nochmals hoch. Ob jemand mitkommt? Würde mich nicht wundern… Vielen Dank, Torsten, für die Organisation dieses wunderschönen Ausflugs. Es ist ein sehr schönes Sektionsereignis, wenn hier Alt und Jung und Alpinisten jedes Könnens zusammen wegfahren! Freu mich auf die Tour 2026.
Michael Walter
(Resort Alpinklettern)




